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FASD + Scheitern = Resillenz?

Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit FASD erleben im Laufe ihres Lebens eigentlich durchgängig Situation, in denen sie anders sind, nicht genügen, Ausgrenzung und Ablehnung. Ihnen fällt es schwer, aus Fehlern zu lernen, ihre Frustrationen und Impulse zu kontrollieren, sich Dinge zu merken sowie Verbindungen und Rückschlüsse herzustellen.

Vor allem die fehlenden und/oder gestörten Hirnstrukturen sind verantwortlich für u. a. kognitive und körperliche Entwicklungsverzögerungen sowie das eingeschränkte Urteilsvermögen und Persönlichkeitsstörungen, gefolgt und/oder begleitet von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Panikattacken, Angststörungen u. v. m.. Menschen mit FASD verfügen folglich über eine stetig hohe Stressbelastung und stellen einen vulnerablen Personenkreis dar.

Die Erfolge von Menschen mit FASD sind hart erkämpft und bedürfen zugewandter Begleitung, vor allem auf der Beziehungsebene, sowie eines wissenden, akzeptierenden, belastbaren und geduldigen Schul-, Arbeits- und Lebensumfeldes.

Unser gesamtes System ist auf Fortschritt, Autonomie, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit ausgerichtet. Dieser Anspruch kollidiert immer wieder in vielen Kontexten mit den Bedürfnissen der Menschen mit FASD. Die Annahme, dass das Scheitern die Resilienz stärkt und die Einsichtsfähigkeit zukünftige Entscheidungen und Handlungen positiv verändern werden, kann für die Menschen mit FASD zu kompletten Abstürzen ohne Chance auf eine positive Perspektive verursachen. Sie benötigen eigentlich immer, natürlich spielt hier auch die eigene, leider oft fehlende Compliance eine große Rolle, eine vorausschauende und keinesfalls überfordernde Planung, Perspektive und Zielsetzung. Eine Negierung der medizinischen Fakten und den sich hieraus ergebenen kausalen Erkenntnissen verbieten sich schlussendlich in der Arbeit mit Menschen mit FASD.

Nevim Krüger